Ettenstatt / Felchbachtal

Pfr. Joachim Piephans
Bildrechte Joachim Piephans
Diakon Richard Hain
Bildrechte Richard Hain

Pfarrei Felchbachtal

Kirchengemeinden Ettenstatt, Reuth unter Neuhaus, Weiboldshausen und Höttingen

Pfarrer Joachim Piephans
Diakon Richard Hain

Pfarramt Ettenstatt
An der Kirche 2

91796 Ettenstatt

Tel.: (09148) 95030
Fax: (09148) 95032


E-Mail: pfarramt.ettenstatt@elkb.de

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Ettenstatt
Bildrechte Helmut Minderlein

Die Kirche St. Johannis zu Ettenstatt reicht in ihren Ursprüngen ins Jahr 1480, davon zeugt heute noch der massive Turmschaft, der zugleich den Chor mit seinem Kreuzgewölbe und Resten von Fresken beherbergt. Verlängert in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist sie die größte Kirche im Felchbachtal mit dem meisten Platzangebot und im Inneren von barocker Ausstattung bestimmt. Der vier Stufen über dem Schiff liegende Chorraum wirkt wie eine Bühne vor den Bankreihen — durchaus passend zu einem modernen Verständnis des Gottesdienstes als „Inszenierung“. Das große, 21-feldrige Wappen des Markgraftums Ansbach und der die ganze Chorhöhe ausfüllende Altar zeugen von den Herrschaftsverhältnissen und dem Kirchbaugeschmack zur Umbauzeit. Seit der letzten Erneuerung in den Achtziger Jahren setzt das in hellem Blau gehaltene Gestühl in Wechselwirkung mit dem dunkleren Blau von Säulen und Rahmen des Altars die farbliche Dominante im Kirchenschiff. Nicht nur ein einziges Bild, sondern ein ganzes Bildprogramm zeigt der Altaraufbau: Das Hauptbild zeigt in zwei Szenen die Kreuzigung, darunter die Kreuzabnahme; in der Predella wiederum darunter die Grablegung Jesu. Noch „einen Stock tiefer“, an der Vorderfront des Altartisches, steht der siegreiche Jesus aus dem Grab auf — ganz oben dagegen im Abschluß des Aufbaus ist die Himmelfahrt zu sehen. Biblische, evangelische Kreuzestheologie also ganz greifbar: der Weg von Christus geht in die Tiefe, bis in den tiefsten Tod; dort ist der Wendepunkt dieses Ohnmächtigen, der doch mächtig bleibt und herrscht. Im Kontrast zum Inneren der Kirche steht der Turmabschluß: völlig untypisch sitzt ihm keine Zwiebel oder welsche Haube auf, sondern ein flaches Ziegeloktogon mit schlanker Spitze. Darunter hängt ein mächtiges Geläut aus fünf Glocken, gegossen im Jahr 2000 von Bachert in Heilbronn. So entzieht sich der buchstäblich eigenwillige Bau einer einfachen Zuschreibung. Das benachbarte Pfarrhaus ist Sitz der im Jahr 2013 neugebildeten Pfarrei Felchbachtal mit ihren vier eigenständigen Kirchengemeinden Ettenstatt, Höttingen, Reuth unter Neuhaus und Weiboldshausen.